Erziehungsberater Jan-Uwe Rogge begeisterte seine Zuhörer
Während der Veranstaltung flossen Tränen, so sehr lachten die rund 300 Zuhörer im Katholischen Pfarrzentrum „Alfred-Delp-Haus“ in Kirrlach. „Pubertät – Loslassen und Haltgeben“ lautete der ernsthafte Titel des Vortrags von Erziehungsexperte Jan-Uwe Rogge.
Der bekannte Familien- und Kommunikationsberater, Bestsellerautor war auf Einladung des Freundeskreises der Johann-Peter-Hebel-Realschule zu dem Vortrag nach Waghäusel gekommen.
„Wir wollen die Eltern unserer Realschüler mit solchen Veranstaltungen auch außerhalb der Schule unterstützen“, erläuterte Ursel Scheurer, die Vorsitzende des Freundeskreises der Johann-Peter-Hebel-Realschule, das Ziel der Vortragsveranstaltung.
In bester Kabarett-Manier plaudern Rogge an diesem Abend insgesamt mehr als 90 Minuten über die ungeschminkte Wahrheit des Alltags mit pubertierenden Jugendlichen. Mit Humor, seiner 30-jährigen Erfahrung und seiner fundierten Kompetenz zeigte er humorvoll Wege, wie Eltern lernen, loszulassen und Halt zu geben. „Ihr wartet auf Tipps, oder“, fragte er zu Beginn. Die gab es dann auch reichlich, allerdings verpackt in Geschichten über Pubertierende und ihre Eltern. An den Reaktionen des Publikums merk man dass er dabei stets den Nagel auf den Kopf traf und fast allen die geschilderten Erlebnisse bekannt vorkamen. Eine seiner Erkenntnisse: „Man kann es Pubertierenden nicht recht machen“. Daran sollten auch Eltern denken, die glauben sie müssten in der Kindererziehung alles anders machen als ihre Eltern.
„Pubertierende wollen Grenzen überschreiten und überschreiten sie auch. Das ist völlig normal“, erklärte Rogge. Wichtig sei, dass Eltern als Personen agieren und in die Konfrontation mit ihren Kindern gehen. Dabei müssten sie auch Grenzen setzen, das würden ihr Kinder übrigens auch erwarten.
„Pubertierende zu begleiten setzt eine Haltung voraus. Diese erfordere Dankbarkeit und Demut. Dankbarkeit für die Kinder, so wie sie sind und Demut „aus der Erkenntnis zu wissen was man ändern kann und was nicht“.
Seine Lieblingsgeschichte zum Verhältnis zwischen Eltern und Pubertierenden sei aus der Bibel die Geschichte vom verlorenen Sohn. So wie der Vater seinen Sohn annehme, müsse man auch zu seinen Kindern stehen, auch wenn sie gerade schwierig seien.
„Bei der Erziehung eines Pubertierenden weißt Du nicht, was am Ende dabei herauskommt“, rief Rogge seinen Zuhörern zu. Er tröstete sie aber auch mit der Aussage: „Da wächst eine tolle Generation heran, sie ist nur anders“.